Die Stadt Zlín, die Metropole des gleichnamigen Bezirks, liegt am Fluss Dřevnice in der Nähe des Wisowitzer Berglandes. In nördlicher Richtung ist es nicht weit ins Hostein–Wsetiner Bergland. Zlín liegt auf einer Höhe von 230 Metern und hat über 77 000 Einwohner.
Die erste schriftliche Erwähnung einer walachischen Siedlung an diesem Ort stammt von 1322. Ende des 14. Jahrhunderts besaß Zlín bereits das Stadtrecht. Die Herrschaft Zlín gehörte den Herren von Sternberg, die dort eine Festung bauen ließen. Unter den Kriegen und den wechselnden Besitzern der Herrschaft hatte auch das später erbaute Schloss zu leiden, das in den Zeiten der Ungarneinfälle restlos ausgeplündert wurde. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde es wieder aufgebaut. Es wechselte oft den Besitzer und wurde 1929 Eigentum der Stadt Zlín. Heute befindet sich im Schloss das Museum Südostmährens. Eine Zweigstelle dieses Museums ist auch die gotische Burg in Malenovice, das inzwischen zu Zlín gehört. Zu den historischen Bauwerken Zlíns zählt beispielsweise die römisch-katholische Kirche St. Philippus und Jakobus vom Ende des 14. Jahrhunderts, die später umgebaut wurde. 2003 wurde die neue salesianische Marienkirche fertiggestellt.
Die erste Manufaktur in Zlín entstand 1779, und 1894 gründete Tomáš Baťa die erste Schuhfabrik, die Zlín, seine Schuhindustrie und die damals einzigartige Stadtarchitektur in der ganzen Welt berühmt machte. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entstand hier ein modernes städtisches Zentrum, an dessen Bau berühmte Architekten, wie Jan Kotěra und Vladimír Karfík, beteiligt waren. Die Stadt wurde im funktionalistischen Stil erbaut. Unübersehbar ist der „Einundzwanziger“, ein Hochhaus, in dem heute das Bezirks- und das Finanzamt ihren Sitz haben. Außerdem sind dort Ausstellungen über das Leben der Stadt zu sehen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt bombardiert.
In der Nähe der Stadt befinden sich der berühmte Zoo in Zlín-Lešná und der Wallfahrtsort Štípa. Auf dem Waldfriedhof ist der Firmengründer Tomáš Baťa beerdigt, der 1932 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam.
Die evangelische Tradition in Zlín hat ihre eigene Geschichte. Es herrschte hier die lutherische Konfession vor, aber es gab auch Mitglieder der Brüderunität. Schwer war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 1644 wurden fünf Bürger hingerichtet, weil sie am Walachischen Aufstand teilgenommen hatten. Erleichterung brachte erst das Toleranzpatent, allerdings schloss sich in der Stadt niemand der evangelischen Kirche an. 1922 wurde in Zlín eine Filiale der Gemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) in Zádveřice gegründet. Sechs Jahre später weihte sie ihr erstes Bethaus ein. Die Gemeinde wuchs und so begann man, über den Bau einer Kirche nachzudenken. Die Pläne wurden sorgfältig abgewogen und am Ende erhielt der Architekt Vladimír Karfík, Chefprojektant der Firma Baťa, den Auftrag. Die Kirche wurde auf einem Hanggrundstück zwischen der Štefánikova- und der Slovenská-Straße gebaut. Die Grundsteinlegung fand am 17. Juli 1935 statt. 1936 wurde aus der Filialgemeinde Zlín eine selbständige Gemeinde der EKBB.
Die neue Kirche im funktionalistischen Stil, die im Geiste der Baťa´schen Stadtkonzeption gestaltet ist, wurde am Ostermontag, dem 29. März 1937, feierlich eröffnet. Die Bänke im Hauptschiff sind nach hinten ansteigend angeordnet. Das Kirchenschiff wird von einem Glockenturm mit Kelch überragt. Das Gebäude schmücken Fensterbänder aus schmalen, senkrechten Fenstern. Über dem Eingang befindet sich die Inschrift „Der Tempel Gottes ist heilig“. Man kann sagen, dass die Kirche in Zlín zu den gelungensten Sakralbauten aus der Zwischenkriegszeit gehört. Das Gemeindehaus in der Nähe der Kirche und ein schöner Garten runden das Gesamtbild ab.