Valašské Meziříčí liegt am Zusammenfluss von Vsetínská Bečva und Rožnovská Bečva zwischen dem Hostein-Wsetiner Bergland und dem westlichen Rand der Mährisch-Schlesischen Beskiden. Die Stadt hat rund 28 000 Einwohner und befindet sich auf einer Höhe von 294 Metern. Am rechten Ufer der Bečva wurde 1491 erstmals das Städtchen Krásno erwähnt. 1924 wurde es eingemeindet und gehört zu Valašské Meziříčí, das am linken Ufer der Bečva liegt.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Valašské Meziříčí stammt von 1297. Ende des 15. Jahrhunderts wird er bereits als Stadt angeführt. Während des Walachischen Aufstandes im 17. Jahrhundert stand die Stadt auf der Seite der Aufständischen und nach der Niederschlagung der Revolte im Jahr 1621 wurden die Anführer des Aufstandes hingerichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt wiederholt von den Schweden geplündert und niedergebrannt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Industrie. Es wurden Glashütten und Gobelinwerkstätten gegründet. Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in der Stadt zur Eröffnung zahlreicher Schulen, so dass Valašské Meziříčí das „Athen der Walachei“ genannt wurde. Ein wichtiges historisches Bauwerk der Stadt ist das inzwischen restaurierte Schloss der Adelsfamilie Zierotin, das im 16. Jahrhundert im Renaissancestil erbaut wurde. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es barock umgebaut. Die weitere Geschichte des Schlosses war aber eher problematisch: Nach der Schlacht bei Austerlitz 1805 diente es als Militärkrankenhaus und nach 1854, als der Staat das Schloss erwarb, befand sich in diesem Gebäude ein Frauengefängnis. Auch in späteren Jahren wurde es als Militärkrankenhaus und später als Kaserne genutzt. Heute ist das Schloss ein Vorzeigeobjekt und das Zentrum des kulturellen Lebens. Im Kinsky-Schloss, das im Empirestil erbaut wurde und zu dem ein großer Park gehört, befindet sich ein Museum. Unter den historischen Sakralbauten ist die ursprünglich gotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erwähnenswert, an die 1581 ein Renaissanceturm mit einem schönen Portal angebaut wurde. Die späteren Umbauten stammen aus der Barockzeit. Die hölzerne Dreifaltigkeitskirche wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Die St. Jakobuskirche war Ende des 16. Jahrhunderts evangelisch. Erwähnt werden soll noch das Rathaus vom Ende des 16. Jahrhunderts, das barock umgebaut wurde und das das einzige historisch bedeutende Bauwerk der Gemeinde Krásno ist. Heute befindet sich darin die Stadtbibliothek. In der Zeit des kommunistischen Regimes mussten viele historische Gebäude neuen Plattenbauten weichen. Der historische Stadtkern steht aber inzwischen unter Denkmalschutz.
Die Geschichte der evangelischen Christen in Valašské Meziříčí beginnt im 16. Jahrhundert. Eine wichtige Rolle spielten hier die Böhmischen Brüder, die von den Herren von Pernstein und später dem Adelsgeschlecht Zierotin gefördert wurden. In der Stadt wurde eine Brüdergemeinde gegründet und eine Schule gebaut. Einer der Gemeindevorsteher, der Bischof der Brüderunität Jan Lanecius, ging später nach Přerov, wo er Jan Amos Comenius und Karl den Älteren von Zerotein unterrichtete. 1612-1625 war der bekannte Poet und Schriftsteller Jiří Třanovský Rektor und Pfarrer der lutherischen Schule. Seine „Cithara sanctorum“ ist ein wichtiges evangelisches Gesangbuch.
Nach der Schlacht am Weißen Berg war auch Valašské Meziříčí von der Rekatholisierung betroffen. 1871 entstand hier ein tschechisches Gymnasium und das dazugehörige sogenannte Alumnat, ein evangelisches Heim für mittellose Schüler. Im Laufe der Zeit nahm die Zahl der evangelischen Christen zu. 1902 wurde eine Filialgemeinde und 1923 eine selbständige Gemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) gegründet. Mit dem Bau einer modernistischen Kirche nach einem Entwurf des Architekten Leo Kalda hatte man bereits 1909 begonnen. Die mit dem Pfarrhaus verbundene Kirche, die einen viereckigen Turm mit hohen, schmalen Fenstern hat, wurde am 1. November 1909 feierlich eröffnet. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrmals umgebaut, vor allem wurde sie ein Stück verlängert. Auch die Innengestaltung der Kirche ist nicht mehr ganz die ursprüngliche. An der Stirnseite befindet sich seit 1989 ein Relief mit Motiven aus den biblischen Gleichnissen, ein Werk der Künstlerin Barbora Veselá. Zusammen mit ihrem Mann, dem Architekten Jiří Veselý, gestaltete sie auch die Beleuchtung der Kirche neu. 1997 wurde die evangelische Kirche in Valašské Meziříčí zum Kulturdenkmal erklärt.
Zur Gemeinde gehört auch die Diakonie der EKBB. 2003 wurde auf Initiative der Gemeindeglieder das Hospiz „Citadela“ gebaut. Für seine architektonische Gestaltung wurde ihm 2003 der Titel „Bau des Jahres“ verliehen.