Střítež nad Bečvou liegt am linken Ufer des Flusses Rožnovská Bečva, am Rande des Wsetiner Berglandes. Östlich von Střítež beginnt bereits das Naturschutzgebiet „Beskydy“ (Beskiden). Der Ort wurde 1376 erstmals erwähnt. Damals gehörte er zur Herrschaft Rožnov.
Einst gab es in Střítež eine Gemeinde der Brüder-unität. Nach dem Erlass des Toleranzpatents gehörten die Protestanten aus Střítež zur Gemeinde in Velká (Hrubá) Lhota, die 1782 gegründet wurde. Später war nicht klar, welcher Ort Sitz der Gemeinde sein soll (in Velká Lhota befand sich das ursprüngliche Toleranzbethaus), und so kam es 1872 zur Teilung und es entstanden zwei Gemeinden: Velká Lhota und Střítež, wo am 7. August 1872 eine eigenständige Kirchengemeinde gegründet wurde.
Schon zuvor hatten die Gläubigen in Střítež mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen. Der Grundstein wurde am 29. Juni 1868 gelegt und genau acht Jahre später wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Das weithin sichtbare Gotteshaus wurde im neoromanischen Stil erbaut und hat einen hohen Turm. Im großen Kirchenschiff gibt es zwei Seitenemporen und eine Orgelempore. In der Apsis befindet sich die Kanzel mit einer Doppeltreppe, davor steht der Altar. Die Kirche, die mit wertvollen Schnitzarbeiten verziert ist, diente unverändert viele Jahre, bis die Fassade in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten Jiří Veselý aus Prag renoviert wurde.
Ein großes Ereignis für die Kirche in Střítež war es, als 2005 die umgebaute, ursprünglich barocke Orgel, die wahrscheinlich von 1780 stammt, nach einer umfassenden Rekonstruktion bei einem Festkonzert zum ersten Mal wieder zu hören war. 2004 wurde sie zum staatlich anerkannten Kulturdenkmal ernannt.
Seit 1924 hat die Kirchengemeinde Střítež eine Filialgemeinde in Rožnov pod Radhoštěm. Eine einzigartige Sehenswürdigkeit dieser Stadt ist das Walachische Freilichtmuseum. Es wurde 1925 gegründet und gehört zu den ältesten und größten Tschechiens. Es ist nach wie vor ein Besuchermagnet und zeigt, wie die Menschen in der Walachei früher gelebt haben. Seit 2009 steht im Walachischen Freilichtmuseum auch ein Nachbau des ursprünglichen Toleranzbethauses von 1782-1786 aus dem Ort Huslenky.
Die hölzerne Kirche der Filialgemeinde befindet sich in unmittelbarer Nähe des Walachischen Freilichtmuseums. Der Architekt Bohumil Bareš berücksichtigte diese Tatsache und entwarf ein Gebäude im walachischen Stil. Das Kirchlein mit einer kleinen spätbarocken Orgel, die aus der Kirche in Rybníky stammt, wurde 1953 feierlich eröffnet und wird ohne größere Renovierungen bis heute genutzt.