Sněžné - Niemecke

Sněžné - Niemecke

Sněžné (früher Niemetzke) liegt im Naturschutzgebiet „Žďárské vrchy“ (Saarer Berge) auf einer Höhe von 680 Metern und hat 778 Einwohner. Die Entstehung der Ortschaft wird mit der Besiedlung der Region im 13. und 14. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt von 1335. Ein Teil des Gebietes gehörte den Herren von Pernstein, der andere Teil dem Zisterzienserkloster Žďár nad Sázavou. Die Menschen hier lebten damals vom Weberhandwerk, denn der Boden war nicht sehr fruchtbar. Es gab aber auch Eisenerzbergwerke und mehrere Glashütten. Aus dem Jahr 1582 ist der sogenannte Willkommensbecher der Herren von Pernstein aus der Glashütte Vříšť erhalten. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Eisenhüttenwesen.

Die ursprüngliche Katharinenkirche von 1625 fiel dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in Sněžné eine Heilig-Kreuz-Kirche gebaut. Im 19. und 20. Jahrhundert erhielt der Ort neuen Auftrieb. Die wunderschöne Landschaft lockte Künstler und Dichter nach Sněžné und Umgebung. So fanden František Halas, Ludvík Kundera und Miloslav Bureš hier eine zweite Heimat. 1925 wurde auf dem Marktplatz ein Denkmal für die böhmische Reformation mit einem Relief des Bildhauers Julius Pelikán aufgestellt, auf dem T. G. Masaryk, Jan Hus, Jan Žižka und J. A. Comenius zu sehen sind.

Sněžné und seine Umgebung waren immer evangelisch. Die Gegenreformation verlief hier so radikal wie auf der gesamten Böhmisch-Mährischen Höhe. Nach dem Erlass des Toleranzpatents schlossen sich ganze Familien, ja sogar ganze Ortschaften der reformierten Konfession an. 1784 wurde eine Gemeinde gegründet. Der erste Prediger kam aus Ungarn. Mit dem Bau eines Bet- und eines Pfarrhauses wurde erst 1788 begonnen. Das Bethaus war klein und bescheiden. Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts war es nicht mehr groß genug und musste umgebaut werden. Es wurde erhöht und verlängert und erhielt einen Turm. Auf der gegenüberliegenden Seite entstand eine kleine Apsis und die ursprünglich eckigen Fenster wurden im oberen Teil mit Bögen versehen. Seit 1937 hat die Kirche auch eine Orgel. Das ursprüngliche Pfarrhaus hatte 110 Jahre Bestand. 1898 wurde es durch ein neues Gebäude ersetzt, das bis heute genutzt wird.

Die Kriegsjahre waren auch in Sněžné eine schwere Zeit, denn die Gemeindeglieder unterstützten die Partisanen. Während des totalitären kommunistischen Regimes begann neben anderen Sorgen die schwere Zeit der Kollektivierung der Landwirtschaft.

Die Zeit nach 1989 ließ alle aufatmen. In Sněžné wurde der Innenraum der Kirche zuletzt 1994 nach einem Entwurf des Künstlers Daniel Balabán aus Ostrava neu gestaltet. Die evangelische Kirche in Sněžné thront eindrucksvoll über dem Ort und seiner Umgebung.