Pržno - Preschno

Pržno - Preschno

Die Gemeinde Pržno befindet sich im Wsetiner Bergland am Fluss Vsetínská Bečva zwischen Vsetín und Valašské Meziříčí. Sie hat 668 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 330 Metern. Die erste Erwähnung des Ortes stammt von 1372, im Jahr 1505 wird Pržno bereits als Städtchen bezeichnet. Noch 1856 war das alte Stadtsiegel in Benutzung. Der Walachische Aufstand während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1644 gewaltsam niedergeschlagen und das kaiserliche Heer legte Pržno in Schutt und Asche.

Von den historischen Bauwerken im Ort soll die römisch-katholische Marienkirche erwähnt werden, die 1889 anstelle einer ursprünglich gotischen Kirche von 1525 erbaut wurde, nachdem man diese abgerissen hatte. Das steinerne Kreuz stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts. Im Ort steht eine außergewöhnliche Linde, die mindestens 300 Jahre alt ist. 1924 wurde vor dem Gebäude der ehemaligen evangelischen Schule ein Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs aufgestellt.

In Pržno und Umgebung gab es viele Kryptoprotestanten, die lange Zeit der Gegenreformation trotzten und sich auch am großen Walachischen Aufstand 1777–1781 beteiligten. Sie begrüßten den Erlass des Toleranzpatents und schlossen sich der lutherischen Konfession an. 1782 gründeten sie eine Gemeinde. Ein Jahr später wurde das erste Toleranzbethaus gebaut. Mit dem Bau einer neuen Kirche begannen sie nach dem Erlass des Protestantenpatents. Der Grundstein wurde 1866 gelegt. Über einen Zeitraum von sechs Jahren entstand eine große neugotische Kirche, die der Architekt Václav Urbánek aus Vsetín entworfen hatte.

Die Kirche wurde am 27. Oktober 1872 mit einem Festgottesdienst eröffnet. Das einschiffige Gebäude hat einen schlanken, weithin sichtbaren Turm. Die Orgel wurde von K. Neusser aus Nový Jičín gebaut. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde anstelle des alten Pfarrhauses von 1782, das ausgedient hatte, ein neues gebaut. Später baute man noch eine Winterkirche an. Die Kirchengemeinde hat eine Filiale im Nachbarort Mikulůvka.