Im Keltscher Hügelland, nördlich von Holešov, liegt auf einer Höhe von 263 Metern das Städtchen Prusinovice mit 1245 Einwohnern. Einst war es Herrschaftssitz der Vladiken von Prusinowitz, denen wahrscheinlich die Burg Kasařov gehörte. Diese blieb aber nicht bestehen, möglicherweise hängt ihr Niedergang mit dem böhmisch-ungarischen Krieg zwischen Georg von Podiebrad und Matthias Corvinus zusammen. Bis heute nennt man den Ort, an dem sie stand, „Pod Kasařovem“ (Unter der Burg Kasařov).
Die erste Erwähnung des Ortes stammt von 1349. Im Jahr 1521 beschloss Wilhelm Prusinovský von Víckov, Prediger der Böhmischen Brüder hierher zu berufen, damit sie in der hiesigen Katharinenkirche predigten. In der Kirche befinden sich wertvolle Grabsteine der Familie Prusinovský von Víckov. Aus diesem Geschlecht stammte auch der Anführer des Walachischen Aufstandes Johann Adam von Víckov.
Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde das Eigentum der Prusinowitzer konfisziert und die Herrschaft wechselte mehrmals den Besitzer. Sobald das Toleranzpatent erlassen worden war, schlossen sich die Menschen zunächst der lutherischen und später (1789) der reformierten Konfession an. In den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurde ein Toleranzbethaus gebaut, das in Benutzung war, bis 1848 der Grundstein für eine neue Kirche gelegt wurde. Der Bau dieser neoklassizistischen Kirche mit einem viereckigen Turm wurde 1856 abgeschlossen. Zehn Jahre danach erhielt das Gotteshaus eine Orgel und später kam es im Innenraum der Kirche zu weiteren Veränderungen.
Das Pfarrhaus war von Anfang an feucht und zum Wohnen eigentlich ungeeignet. 1954 wurde ein neues Pfarrhaus gebaut, das nach einigen Umbauten bis heute genutzt wird. Zur Gemeinde in Prusinovice gehört eine Filialgemeinde in Bystřice pod Hostýnem, wo sich das schöne Erholungsheim „Sola Gratia“ befindet. Es wird nicht nur als Urlaubsunterkunft, sondern auch für verschiedene Kurse und Jugendbegegnungen genutzt. Zu den populärsten gehört die Veranstaltung, die vom einzigen hauptamtlichen Kantor der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) geleitet wird.