Prag 1 - Das Hus Haus

Prag 1 - Das Hus Haus

Das Hus-Haus in der Jungmannova-Stra-ße 9 (Prag 1) steht in enger Beziehung zur Zeit vor der Gründung der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) und ist heute ihr kirchliches und administratives Zentrum.

In Prag ein religiöses und kirchliches Zentrum für die tschechischen Evangelischen zu schaffen, hatten Studenten bereits in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts vorgeschlagen. Auch der bedeutende Theologe Čeněk Dušek war ein großer Verfechter dieses Gedankens. Von der Idee zur Realisierung war es aber noch ein weiter Weg. Erst 1912 erwarb man in der Jungmannova-Straße zwei Häuser mit einem großen Hof. 1923 (da existierte die EKBB bereits fünf Jahre) begann man nach einem Entwurf des Architekten Dr. Bohumír Kozák mit dem Umbau und am 1. Mai 1924 wurde das Hus-Haus feierlich eröffnet. In seinen Räumen hatte nicht nur der Synodalrat seinen Sitz, es gab dort auch Gemeinderäume und Unterkünfte für Studenten und Gäste.

An der Vorderseite des Gebäudes befinden sich bis heute eine Hus-Statue des Bildhauers Jan Ladislav Kofránek und die Symbole der Bibel und des Lamms.

Architekt Kozák entwarf in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts den Neubau eines Hoftrakts. 1937 wurde das Gebäude fertiggestellt. Darin befanden sich ein großer Saal, Büros und ein Archiv. Das Hus-Haus war vorübergehend Studentenwohnheim, Sitz der Evangelisch-theologischen Comenius-Fa-kul-tät und der Diakonie der EKBB. In dieser Zeit wurde auch die evangelische Buchhandlung „Kalich“ eröffnet.

Im hinteren Trakt haben der Synodalrat, die Zentrale Kirchenkanzlei und das Archiv der EKBB ihren Sitz. Ein Teil des Gebäudes dient als kirchliche Pension und es gibt hier auch ein Informationszentrum des Programms „Das Erbe der Reformation“.