Krucemburk (Kreuzberg) - Chotěboř (Chotieborsch)

Krucemburk (Kreuzberg) - Chotěboř (Chotieborsch)

Dort, wo sich die Naturschutzgebiete „Železné hory“ (Eisengebirge) und Žďárské vrchy (Saarer Berge) berühren, befindet sich wenige Kilometer von Ždírec entfernt der Ort Krucemburk (561 m ü. NN, 1600 Einwohner). In der Umgebung gibt es tiefe Wälder, der Teich Řeka lädt zum Baden ein und in der Nähe lohnt sich ein Besuch des Nationalparks „Ransko“. In Veselý kopec nördlich von Krucemburk gibt es ein Freilichtmuseum mit traditionellen Häusern und technischen Denkmälern der Böhmisch-Mährischen Höhe.

Der Ort Krucemburk wurde im 13. Jahrhundert vom Deutschen Ritterorden gegründet. Die St. Nikolauskirche hat romanische Grundmauern und wurde später umgebaut. Mitte des 14. Jahrhunderts ist bereits von einem Städtchen die Rede, später wurde Krucemburk das Recht erteilt, Jahrmärkte abzuhalten. Das 15. und 16. Jahrhundert war eine Zeit der Blüte. 1590 erhielt der Ort ein silbernes Siegel. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Familie von Dietrichstein Eigentümer der Herrschaft Krucemburk. Der Ort wurde von Bränden heimgesucht, ein allgemeiner Niedergang setzte ein und es kam zur Verfolgung der Nichtkatholiken. Ende des 18. Jahrhunderts erwachte das Städtchen allmählich wieder zu neuem Leben.

Das Toleranzpatent von 1781 führte auch in Krucemburk in religiöser Hinsicht zu einer Entspannung der Situation. Ein Jahr später wurde dort die älteste lutherische Gemeinde Böhmens gegründet. Die Gottesdienste fanden zunächst, ähnlich wie in vielen Gemeinden in der ersten Zeit nach dem Erlass des Toleranzpatents, in einer Scheune statt. Das erste hölzerne Bethaus wurde im Juni 1786 erbaut. Es war aber schon bald baufällig. Ein neues Bethaus erhielten die Gläubigen in Krucemburk erst 1840. Sein Charakter war noch von der Toleranzzeit beeinflusst: Es besaß keinen Turm und die einzige Veränderung war, dass sich der Eingang an der Schmalseite des rechteckigen Gebäudes befand. Die Schlichtheit des Bethauses blieb bis heute gewahrt, nur der Innenraum wurde später umgestaltet. Als Pfarrhaus wurde ein Gebäude in der Nähe des Bethauses gekauft und für die Gemeindearbeit umgebaut.

Die Zeit des Zweiten Weltkriegs war für den Ort und die Kirchengemeinde eine schwere Bewährungsprobe. Unter den Opfern des Naziregimes waren auch der Kirchenratsvorsitzende František Šešulka und dessen Frau. Der Prediger der Gemeinde Bohumil Lopour wurde gegen Ende des Krieges verhaftet und inhaftiert. Noch am 9. Mai 1945 ereilte Ždírec und Krucemburk eine weitere Tragödie: Bei einem schweren Luftangriff kamen zwanzig Einwohner ums Leben. An dieses Ereignis erinnert ein Denkmal des Bildhauers Vincenc Makovský. Zu den Künstlern, die an Krucemburk Gefallen fanden und immer wieder gern hierher kamen, gehörte auch der Maler Jan Zrzavý. Er wurde auf dem katholischen Friedhof in Krucemburk begraben und an sein Leben und Werk erinnert ein Gedenkraum im Gemeindeamt.

1945 wurde Krucemburk offiziell in Křížová umbenannt. In einem Referendum entschieden aber die Bürger 1993, wieder zum ursprünglichen Namen ihres Heimatortes zurückzukehren.

In einem schönen Tal des Flusses Doubravka, in der Nähe von Chotěboř, wurde 1971 eines der Erholungsheime der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) eröffnet. In den schönen Bungalows verbrachten Kinder aus evangelischen Familien ihre Ferien, später diente es als Urlaubsunterkunft für Familien mit Kindern. Die Bungalows werden nach und nach renoviert. Regelmäßig finden hier Ferienfreizeiten für behinderte Kinder statt. Außerhalb der Ferien werden alljährlich Freizeiten für Senioren organisiert. Es gibt hier viele Möglichkeiten für Spaziergänge, aber auch für gemeinsame Aktivitäten und Freizeitbeschäftigungen.