Klobouky u Brna liegt im Tal des Bachs Kloboucký potok in einer angenehmen, sanften Hügellandschaft mit Weinbergen, Feldern und ausgedehnten Wäldern. Es befindet sich auf einer Höhe von 228 Metern und hat 2200 Einwohner. Viele von ihnen fahren zur Arbeit ins rund 30 Kilometer entfernte Brno.
Das Dorf wurde Ende des 12. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Wenzel II. erhob es 1298 zum Marktflecken. Das vom Ende des 16. Jahrhunderts stammende Renaissanceschloss wurde später barock umgebaut. Heute befinden sich darin die Stadtverwaltung und das Stadtmuseum. Das Gotteshaus der römisch-katholischen Kirche ist dem heiligen Laurentius geweiht. Die barocke St. Barbarakapelle wurde 1669 erbaut.
Das Protestantentum war in Klobouky und Umgebung fest verankert. Im 16. und 17. Jahrhundert lebten hier überwiegend evangelische Christen. Erst nach der Schlacht am Weißen Berg wurde gewaltsam eine Veränderung der Verhältnisse erzwungen. Der Glaube der Vorfahren wurde dadurch aber nicht gänzlich ausgerottet und nach dem Erlass des Toleranzpatents schlossen sich schon bald die ersten Familien der reformierten Konfession an. 1782 wurde dann eine Gemeinde gegründet. Die ersten Gottesdienste fanden in einer Scheune statt. Es war sehr schwierig, Räumlichkeiten für ein Bethaus zu bekommen. Schließlich schenkte der Kaiser den evangelischen Christen in Klobouky 1786 ein Gebäude, in dem Fässer hergestellt wurden, die sogenannte Böttcherei. Dort wurde das erste Bethaus eingerichtet, das sich aber trotz vieler Umbauten nicht sonderlich zu diesem Zweck eignete.
Nach dem Erlass des Protestantenpatents entspannte sich die Situation der Kirchen. Die Protestanten in Klobouky gingen auf ihre Weise mit der neuen Situation um: 1861 bauten sie zunächst einen Turm. Zum Bau einer Kirche entschlossen sie sich erst 1882 und im selben Jahr wurde auch der Grundstein gelegt. Der Architekt Antonín Strnad baute an den Turm eine neoklassizistische Kirche an, so dass der Turm nun an deren Frontseite steht. Die Kirche wurde am 4. November 1883 geweiht. Auf den ersten Blick fallen gegenüber dem Eingang der Alter, die Kanzel und die Empore mit einer wertvollen Orgel ins Auge. Interessant ist die Kombination von Holz- und Metallelementen (die Säulen, die die Seitenemporen tragen, die Wendeltreppe zu den Emporen und die Ziergeländer sind gusseisern). Fachleute interessierten sich auch für die ungewöhnliche Konstruktion des Gewölbes, das aus einem ausgemauerten Stahlskelett besteht. Interessant ist auch die Bleiglaswand mit biblischen Motiven, die sich unter der Empore am Eingang befindet und die gleichzeitig die Kälte abhält.
Zur selben Zeit wie die Kirche wurde auch das Gemeindehaus gebaut, das ohne größere Umbauten bis heute genutzt wird. 1990 wurde in der Nähe der Kirche das Zentrum „Betlém“ der Diakonie der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) aufgebaut, in einem Haus, das der Gemeinde im Rahmen eines Restitutionsverfahrens zurückgegeben wurde. Eine der Filialgemeinden von Klobouky ist Brumovice, wo im 16. Jahrhundert Mitglieder der Brüderunität ansässig waren. Dort wurde der Schriftsteller Jan Herben geboren.
Eine berühmte Persönlichkeit der Kirchengemeinde Klobouky war der Pfarrer und spätere Superintendent H. B. Dr. Ferdinand Císař. Zu seinen Gästen zählte wiederholt T. G. Masaryk, den Císař für den Beitritt zur reformierten Kirche gewinnen konnte. 2008 feierte die Gemeinde Klobouky das 125-jährige Bestehen ihrer Kirche.