Daňkovice (Dankowitz)

Daňkovice (Dankowitz)

In der Nähe von Jimramov, im Naturschutzgebiet „Žďárské vrchy“ (Saarer Berge), liegt am südlichen Hang des Berges Buchtův kopec der kleine Ort Daňkovice. Auf einer Höhe von 685 Metern leben 136 Einwohner. Der Ort wurde bereits 1350 erstmals erwähnt. Damals gehörte er zur Herrschaft Pernstein und neben Bauernhöfen gab es dort – verstreut an den Hängen – auch Tagelöhnerhütten. Man ernährte sich von der Weberei, den kärglichen Feldern und der Waldarbeit.

1750 gab es im Ort bereits einen Gasthof und drei Ziegeleien. In dieser Zeit erhielt Daňkovice ein eigenes Siegel. Im 19. Jahrhundert begann sich auch das kulturelle Leben zu entwickeln und 1906 bekam der Ort eine Bibliothek. In der Zeit der Ersten Republik wurde auf dem Berg Buchtův kopec ein Genesungsheim gebaut, das während des Zweiten Weltkriegs die Hitlerjugend für sich in Beschlag nahm. Heute befindet sich dort ein Sanatorium. Im Krieg versteckten sich in der Umgebung von Daňkovice tschechische und sowjetische Partisanen, die auch von Mitgliedern der hiesigen Kirchengemeinde heimlich unterstützt wurden.

Inzwischen ist das malerische und schön gelegene Daňkovice ein beliebter Urlaubs- und Erholungsort, in dem auch einige kleine Bauernhöfe erhalten geblieben sind. Zwei von ihnen stehen unter Denkmalschutz.

In der Zeit der Gegenreformation hielten sich in der Umgebung von Daňkovice, wie übrigens überall auf der Böhmisch-Mährischen Höhe, Kryptoprotestanten versteckt. Nach dem Erlass des Toleranzpatents traten fast alle Einwohner der reformierten Kirche bei und bereits 1782 schlossen sie sich der Gemeinde Jimramov und später der Gemeinde im benachbarten Niemetzke (heute Sněžné) an. Das erste hölzerne Bethaus bauten die Daňkovicer Protestanten 1785. Es war über dreißig Jahre lang in Benutzung. 1818 wurde am Ortsrand ein großes steinernes Bethaus mit einem schönen Mansardendach und eckigen Fenstern gebaut. Betreten konnte man es von einem Feldweg aus. Das Bethaus blieb bis heute in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten, es wurden nur die nötigsten Instandhaltungsarbeiten vorgenommen. Die Anordnung im Inneren blieb ebenfalls unverändert. Erhalten sind auch die Bibelverse zwischen den Fenstern. Die wertvolle Orgel stammt aus der Kirche in Jimramov. Am Bethaus befindet sich ein Friedhof, der von einer Steinmauer mit zwei Toren umgeben ist. Das neue Pfarrhaus wurde 1906 gebaut.

Die Kirchengemeinde Daňkovice wurde am 26. Ok-tober 1904 gegründet. Heute gehört zu ihr noch eine Filialgemeinde in Borovnice mit einer evangelischen Kirche von 1886.