Chotiněves - Kuttendorf

Chotiněves - Kuttendorf

In diesem kleinen Ort in der Nähe von Litoměřice, südlich des Geltschbergs (726 m), des zweithöchsten Berges im Böhmischen Mittelgebirge, fanden nach dem Zweiten Weltkrieg tschechische Aussiedler aus Wolhynien eine neue Heimat. Die wolhynientschechische Stadt Boratín, in der die Nachkommen von Exilanten lebten, die nach der Schlacht am Weißen Berg wegen ihres Glaubens aus Böhmen vertrieben worden waren, war im Laufe ihrer Geschichte Zeugin vieler Machtkämpfe, schwerer Verluste und neuer Hoffnungen. Eine Hoffnung, die sich erfüllte, war die Besiedlung des ursprünglich deutschen Ortes Chotiněves im Obst- und Hopfenanbaugebiet der Region Litoměřice.

Die tschechischen Aussiedler kamen nicht unvorbereitet hierher: Sie brachten aus Boratín einen Altartisch, eine Kanzel und eine Orgel mit in ihre alte Heimat. Sie kamen mit dem Wunsch, eine Kirche zu bauen – ihre ursprüngliche Kirche in Boratín hatten sie ja zurückgelassen...

Die Gemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Chotiněves wurde im Juni 1948 gegründet. Die Bemühungen um die Genehmigung für den Bau einer Kirche waren von Erfolg gekrönt, und so wurde bereits im Herbst 1950 nach Entwürfen des Architekten Bohumil Bareš mit dem Bau eines Gotteshauses begonnen. Am 18. November 1951 wurde die Kirche feierlich zur Nutzung übergeben. Sie ist eine Zierde des Ortes, besonders nachdem 1987 an die Kirche ein Turm angebaut wurde. Die Glocke stammt aus der früheren Kirche in Habřina, die einst das Zentrum der evangelischen Christen in der großen Diaspora Nordböhmens war.

Die Gemeinde in Chotiněves verwaltet eine Filial-gemeinde in Úštěk, wo es eine kirchliche Unterkunft, Verpflegungs- und Bademöglichkeiten gibt. Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und die schöne Natur in der Umgebung laden zur Erholung ein.